Über uns
IBC auf einen Blick
In vielen Ländern behindert der schädliche Konsum von Alkohol und anderen Drogen eine nachhaltige soziale und wirtschaftliche Entwicklung. Menschen leben in prekären Verhältnissen, sind arbeitslos und ohne Perspektive. International Blue Cross (IBC) setzt sich daher dafür ein, die negativen Auswirkungen des Alkohol- und anderen Drogenkonsums weltweit zu reduzieren und ein konstruktives Zusammenleben in Gesellschaften zu ermöglichen – frei von Gewalt, Unterdrückung und suchtbedingten Krankheiten! Von der Schweiz bis zu den Färöer-Inseln, vom Kongo bis nach Brasilien – seit 1886 engagiert sich IBC für Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben und versucht, ihre Not zu lindern.
Als nichtstaatliche Dachorganisation koordiniert IBC die Aktivitäten von 39 angeschlossenen Mitgliedsorganisationen in 38 Ländern. Sie bilden ein Netzwerk, das Menschen auf vier Kontinenten hilft, ein Leben ohne Sucht und Gewalt zu führen.
Als globale Gesundheitsorganisation führt IBC auch Programme der internationalen Entwicklungszusammenarbeit im Einklang mit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen durch. Die IBC-Kooperationsprogramme betreffen den Bereich der umfassenden Alkohol- und anderen Drogenprävention durch Kompetenzentwicklung, Gemeinschaftsaktionen, Interessenvertretung und Selbsthilfegruppen.
Seit 2013 führt IBC Programme mit lokalen Partnern durch. Derzeit befinden sich die Partner in der Republik Tschad, der Republik Kongo, Togo und Tansania.
Mehr als 1’000 SozialarbeiterInnen, Präventions- und andere Fachkräfte in aller Welt kümmern sich unter der Flagge des Blauen Kreuzes um Menschen mit Alkohol- und anderen Drogenproblemen – und dabei insbesondere um speziell benachteiligte und schutzbedürftige Gruppen.
Strategischer Fokus 2021 – 2028
- Förderung eines gesunden und erfüllten Leben, frei von Alkohol, Drogen und Abhängigkeiten durch umfassende evidenzbasierte Präventions- und Interventionsmodelle
- Starke Mitgliedsorganisationen; Förderung der Zusammenarbeit zwischen Mitgliedsorganisationen, aktives Engagement und Vertretung in globalen Gesundheitsnetzwerken
- Auf christlichen Werten basierender Ansatz; Förderung einer ganzheitlichen Sicht auf die Gesundheit und das menschliche Wohlbefinden sowie eines professionellen, glaubensbasierten Ansatzes der Sozialarbeit
IBC arbeitet nach den priorisierten UN-Entwicklungszielen und ist ZEWO-zertifiziert.
Unsere Geschichte
Die Ursprünge der Blaukreuz-Bewegung und damit auch des internationalen Dachverbandes IBC gehen auf das 19. Jahrhundert zurück. Alkoholprobleme waren in der Gesellschaft jener Zeit weit verbreitet. Dies veranlasste den Schweizer Pfarrer Louis-Lucien Rochat, sich für die Betroffenen einzusetzen. Gemeinsam mit seinen Kollegen versuchte er, das Leiden von Personen mit Alkoholproblemen zu lindern. Sein Engagement führte zur offiziellen Gründung des Blauen Kreuzes am 21. September 1877 in Genf.
Schon bald verbreitete sich die Bewegung des Blauen Kreuzes über die Grenzen der Schweiz hinaus. Daraus ergab sich die Notwendigkeit, die einzelnen Gruppen unter einer internationalen Dachorganisation zu vereinen. Aus diesem Grund wurde im Jahr 1886 in La Chaux-de-Fonds (Schweiz) das „Comité International – und damit International Blue Cross als Organisation gegründet. In Kürze weitete sich die Bewegung nicht nur innerhalb Europas aus, sondern überschritt auch die Grenzen Europas und verbreitet sich weltweit. Im Jahr 1906 wurde die erste aussereuropäische Blaukreuz-Organisation in Afrika, Ghana, gegründet. Heute sind rund 40 nationale Organisationen aus Europa, Afrika, Asien und Lateinamerika Teil von International Blue Cross.
Vision und Mission
Unsere Vision
- Menschen führen ein würdiges und gesundes Leben in einer Welt, in der gesellschaftliche Strukturen und Dienstleistungen ein Leben ohne Alkohol und andere drogenbedingte Schäden ermöglichen.
Unsere Mission
- Prävention und Verringerung des Konsums, des Missbrauchs und der Abhängigkeit von Alkohol und anderen Drogen sowie der damit verbundenen Schäden, insbesondere bei den am meisten benachteiligten Personen
- Förderung der Mission einer ganzheitlichen Sicht auf den Menschen mit körperlichen, geistigen, spirituellen und sozialen Bedürfnissen
Arbeitsbereiche
Interessenvertretung
Die strukturelle Prävention von Schäden durch den Konsum von Alkohol und anderen Drogen erfordert eine evidenzbasierte Alkohol- und Drogenpolitik. IBC fördert und initiert politische Veränderungsprozesse, überwacht die Fortschritte auf lokaler Ebene und setzt sich dafür ein, dass die Entwicklung der Alkoholpolitik vor der Einmischung von Wirtschaftsinteressen geschützt wird. IBC unterstützt die von der WHO geleitete Initiative SAFER, die darauf abzielt, den schädlichen Alkoholkonsum bis 2025 um 10% zu reduzieren.
Prävention
Der IBC-Präventionsansatz kombiniert individuelle (Verhaltens-) und strukturelle Prävention mit gemeinschaftlichen Aktionsprogrammen. Hierbei handelt es sich um einen umfassenden Ansatz. Verhaltensänderungen werden durch das Angebot von Life-Skills-Programmen ermöglicht. Der Life Skills-Ansatz ist eine bewährte Methode, um Schäden durch Alkohol- und anderen Drogenkonsum vorzubeugen und die Menschen mit Fähigkeiten auszurüsten, die sie für den Aufbau einer guten psychischen Gesundheit benötigen. Das IBC Life Skills-Programm für Jugendliche wird im Rahmen von Programmen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit durchgeführt.
Behandlung und Therapie
Blaukreuz-Organisationen auf der ganzen Welt bieten Interventions-, Behandlungs- und Beratungsdienste für Menschen und ihre Angehörigen an, die von Alkohol- und anderen Drogenproblemen sowie Spielsucht betroffen sind. Das Blaue Kreuz verfolgt einen bio-psycho-sozial-spirituellen Ansatz. Hierfür wird eine Vielzahl von Behandlungsmodellen eingesetzt, um jedes dieser menschlichen Bedürfnisse gerecht zu werden.
Selbsthilfegruppen
Die nationalen Blaukreuz-Organisationen auf der ganzen Welt unterstützen Selbsthilfegruppen, die gesunde Lebensgemeinschaften schaffen. In Selbsthilfegruppen treffen sich regelmässig Menschen mit Alkohol- und anderen Drogenproblemen, die sich in ähnlichen Lebenssituationen befinden. Die Gruppen sind ein wichtiger Bestandteil des Genesungsprozesses nach der Behandlung oder einem Rehabilitationsprogramm. Die Gruppen sind wirksam, um einen Rückfall in die Sucht zu verhindern. Die Gruppen werden von Mitarbeitenden oder Freiwilligen des Blauen Kreuzes vor Ort geleitet. Auf Grundlage gegenseitiger Unterstützung bieten die Selbsthilfegruppen eine Gemeinschaftserfahrung, persönliches Wachstum, grösseres Selbstvertrauen und die Entwicklung von Lebensperspektiven.
Sonstiges
Die nationalen Blaukreuz-Organisationen bieten eine Reihe von Wiedereingliederungsdiensten an, die auf die von ihnen betreuten Regionen zugeschnitten sind, wie beispielsweise Anlaufstellen, Lösungen für Obdachlosigkeit und Programme zur Vorbereitung für den Eintritt in den Arbeitsmarkt. Sie zielen alle darauf ab, ein unabhängiges und sinnvolles Leben zu führen.
Organisationsstruktur
International Blue Cross (IBC) ist eine Nichtregierungsorganisation, die rund 40 nationale Blaukreuz-Organisationen unter einem Dach vereint und so ein weltweites Netzwerk für die Förderung einer gemeinsamen Zielsetzung schafft. Wir bündeln Fachwissen und Know-How verschiedener Blau-Kreuz-Organisationen, damit die Erfahrungen der einzelnen Organisationen auf lokaler und internationaler Ebene effektiv genutzt und integriert werden können. Die Mitgliedsorganisationen sind die Hauptanbieter von Blaukreuz-Diensten und werden durch den Vorstand – das sogenannte Netzwerk-Komitee – vertreten.
Unser wichtigstes Vertretungs- und Beratungsorgan ist die Generalversammlung, die oberste Entscheidungsinstanz des International Blue Cross. Jede Mitgliedsorganisation ist berechtigt, eine(n) VertreterIn in die Versammlung zu entsenden. Die Generalversammlung versammelt sich alle vier Jahre, wählt den Vorstand von International Blue Cross und erteilt ihm Leitungsbefugnisse. Die Generalversammlung trifft ebenfalls Entscheidungen, die für die Strategie sowie Aktivitäten der weltweiten Blaukreuz-Bewegung richtungsweisend sind.
Netzwerk-Komitee/Vorstand
Reinhard Jahn
Deutschland
Präsident International Blue Cross
Geschäftsführer Blaues Kreuz Deutschland
Mitglied des Vorstands seit 2008
Hans Eglin
Schweiz
Vizepräsident International Blue Cross
Geschäftsführer Blaues Kreuz BL
Mitglied des Vorstands seit 2016
Rolf Hartmann
Brasilien
Präsident Blaues Kreuz Brasilien
Mitglied des Vorstands seit 2008
Lars Thidemann Jensen
Dänemark
Vize Generalsekretär Blaues Kreuz Dänemark
Mitglied des Vorstands seit 2021
Ewa Duda
Suchttherapeut und Koordinatorin beim Blauen Kreuz Polen
Mitglied des Vorstands seit 2021
Ingalill Söderberg
Schweden
Journalistin und Gemeindevertreterin
Mitglied des Vorstands seit 2012
Holger Lux
Rumänien
Direktor Rehabilitationszentrum
Mitglied des Vorstands seit 2008
Revocatus Nginila
Tansania
Projektkoordinator Blaues Kreuz Tansania
Mitglied des Vorstands seit 2016
Patrick Acheampong
Ghana
Generalsekretär Blaues Kreuz Ghana
Mitglied des Vorstands seit 2021
Generalsekretariat
Das IBC-Generalsekretariat koordiniert die Vernetzung mit den Mitgliedsorganisationen und unterstützt sie bei Themen wie Programmdurchführung, Fundraising und strategischer Planung. Ausserdem führt das Sekretariat internationale Programme der Entwicklungszusammenarbeit mit lokalen Partnern und Mitgliedsorganisationen in Afrika durch.
Der Hauptsitz des internationalen Sekretariats des International Blue Cross befindet sich in Bern, Schweiz.
Anne Babb
Generalsekretärin
Katrin Schmidt
Finanzbeauftragte
Flavia Ganarin
Programmbeauftragte
Julian Sterling
Schweiz
Fundraising & Programme
Sonja Pönisch
Deutschland
Administration & Koordination Mitgliedsorganisationen
Anna Schwaller
Schweiz
Administrations- und Projektassistentin
Ediomo-Ubong Ekpo Nelson
Nigeria
Beauftragter für Alkohol- und Drogenpolitik
Mitglieder
International Blue Cross ist eine nichtstaatliche Dachorganisation, die die Arbeit ihrer rund 40 nationalen Mitgliedsorganisationen auf internationaler Ebene repräsentiert und unterstützt. Die Mitglieder sind allesamt unabhängige, nicht konfessionelle christliche Organisationen, die sich dem Auftrag der Blaukreuz-Bewegung verschrieben haben, wie er in der Vision und Mission von IBC zum Ausdruck kommt. Dies gemäss den festgelegten berufsethischen Standards und den Grundwerten des Blauen Kreuzes – Respekt, Würde, Solidarität, Einbeziehung und Fürsorge für andere.
Alle nationalen Mitgliedsorganisationen des Blauen Kreuzes unterliegen einer Reihe von Mitgliedschaftskriterien, die von der Generalversammlung beschlossen werden. Diese Kriterien umfassen:
- Organisatorische Struktur und Information
- Organisationsführung
- Werte und Ethik
- Standards für Management, soziale Entwicklung und berufliche Praxis
- Zahlung der Mitgliedsbeiträge
- Verpflichtungen gegenüber anderen Mitgliedern des Blauen Kreuzes auf regionaler und internationaler Ebene
Um IBC-Mitgliedsorganisation zu werden, müssen Organisationen vor Beantragung bereits als Organisation in ihrem Land etabliert sein. Nach einer sorgfältigen Bewertung wird erwartet, dass die Entwicklung zu lokal verantwortlichen und sich selbst tragenden Organisationen gewährleistet wird. Das bedeutet, dass sie nicht nur über eine lokale Mitgliederbasis verfügen, sondern auch praktikable Aktivitäten durchführen müssen, die zur Bewältigung von Problemen im Zusammenhang mit alkohol- und anderen drogenbedingten Schäden beitragen.
Die Aufnahmegesuche werden vom Sekretariat entgegengenommen, zweimal jährlich durchgesehen und nach ersten Abklärungen dem Vorstand von IBC zur Prüfung, Annahme oder Ablehnung vorgelegt.
Kontaktieren Sie uns, um mehr zu erfahren!
Sonja Pönisch
Administration & Koordination Mitgliedsorganisationen
Tel: +41 79 623 47 98